
Das demografische Problem lösen
Wie Unternehmen mit Robotern dem Fachkräftemangel begegnen
„Für viele Tätigkeiten ist der Mensch unersetzbar. Aber in vielen Bereichen ist Robotik heute die beste Lösung.“
Andrea Alboni, General Manager Western Europe bei Universal Robots
Roboter halten Einzug im Mittelstand
Cobots sind kleiner als herkömmliche Roboter und lassen sich einfach programmieren. Das erklärt, warum die Maschinen derzeit einen Siegeszug erleben. Waren Roboter bislang eine Angelegenheit für große Unternehmen, greifen nun auch immer mehr Mittelständler auf Cobots zurück. Ein Grund dafür sind sinkende Kosten. Zudem lassen sich Cobots einfach an die jeweiligen Bedürfnisse der Anwender anpassen.
Folgen des demografischen Wandels abfedern
Automatisierung und Industrie 4.0 spielen eine entscheidende Rolle, um in Zukunft dem Fehlen von Arbeitskräften zu begegnen, ist Andrea Alboni, General Manager Western Europe bei Universal Robots überzeugt, einem dänischen Hersteller von Robotern. Dabei geht es nicht darum, die Mitarbeiter eins zu eins durch Roboter zu ersetzen. „Schon eine Teilautomatisierung kann den Effekt des demografischen Wandels abfedern“, sagt Alboni.

Roboter können vielfältige Aufgaben übernehmen
Als Beispiel nennt Alboni eine Fräsmaschine im Ulmer Werk der Thales Group. Dort war eine Fräsmaschine wegen Personalmangels nur noch zu 50 Prozent ausgelastet. Dank der Hilfe eines Roboters stieg die Auslastung wieder auf 100 Prozent. Damit kann das Unternehmen den Engpass in der Produktion beseitigen. „Für viele Tätigkeiten ist der Mensch unersetzbar. Aber in vielen Bereichen ist Robotik heute die beste Lösung. Wir wollen eine Welt schaffen, in der Menschen mit Robotern arbeiten“, sagt Alboni. Die Roboter schrauben, bohren, schweißen oder kleben. Die Mitarbeiter steuern die Prozesse.
Mit Robotern Lieferketten stabiler machen
Auch beim Thema Reshoring, also dem Zurückholen von Teilen der Produktion nach Deutschland, können Roboter eine zentrale Rolle übernehmen. „Selbst wenn man auf internationale Lieferketten angewiesen ist, kann man mit einem Cobot die Fertigung zur Überbrückung auch mal zügig und kostengünstig umstrukturieren“, erklärt Alboni. Dann könnten Roboter in der Heimat wichtige Zuliefererteile produzieren, wenn der Lieferant in Asien ausfällt. So lassen sich Ausfallrisiken in der Produktion durch Probleme in der Lieferkette deutlich reduzieren.
Nachfrage nach Robotern stieg mit der Pandemie
Mit der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Robotern stark gestiegen. Der Verband Deutscher-Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnete im Jahr 2021 mit einem Umsatz der Automatisierungsbranche in Deutschland in Höhe von 13,4 Milliarden Euro für das selbe Jahr. Das ist ein Plus von elf Prozent zum Vorjahr. Im europäischen Vergleich hat Deutschland den höchsten Automatisierungsgrad mit einem Anteil von 38 Prozent am gesamten operativen Bestand an Industrierobotern, wie aus dem World Report der International Federation of Robotics (IFR) hervorgeht. Weltweit ist der Automatisierungsgrad nur noch höher in Südkorea, Singapur und Japan.
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